„Die Perspektivierung von Autonomie als einem zentralen Zugang zur Ausdifferenzierung einer zukünftigen Gesellschaft ermöglicht es, die Diskursfiguren der Moderne unter digitalen Bedingungen zu aktualisieren. Das Autonomiekonzept selbst dient uns als Reflexionsgegenstand zur Erforschung aktueller, technologischer Veränderungen.“
„Autonomie ist zu einem Schlüsselbegriff im politischen Diskurs der Digitalisierung geworden: auf strategischer Ebene bringt er ein wachsendes Unbehagen mit Abhängigkeiten zum Ausdruck und spiegelt auch geopolitische Friktionen wider. Gleichzeitig erzeugt die Proliferation einer Vielzahl von autonomen Systemen neuartige regulative Komplexitätsdimensionen für Staaten, die teils quer zum strategischen Autonomie-Narrativ verlaufen. Die Spannungen und Schnittflächen zwischen Au tonomie und autonomen Systemen stehen im Zentrum unserer interdisziplinären Forschung.“
Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger
Co-Sprecherin
gramelsberger.humtec.rwth-aachen.deTheaterplatz 14
D-52062 Aachen
„Für die virtualisierte Gesellschaft zeichnet sich eine zunehmende 'natürliche' Environmentalität autonomer Maschinen ab, die die Autonomie des Menschen herausfordern wird. Die wachsende Akteurialität der Maschinen erfordert die interdisziplinäre Reflexion der Möglichkeiten und Grenzen der Interaktion autonomer Maschinen mit autonomen Menschen.“
Prof. Dr. Frank Thomas Piller
Co-Sprecher
piller@time.rwth-aachen.deKackertstraße 7, 3. Etage
D-52072 Aachen
„Kreative Aufgaben wird eine KI nie können" - diese alte Hoffnung vieler Menschen hat der technische Fortschritt (z.B. Transformer Language Models) überholt. Wenn autonome Maschinen Aufgaben übernehmen, die wir bis vor kurzem noch in der Domäne der Menschen gesehen haben, werden geltende Regeln zur Gestaltung der Arbeitsteilung herausgefordert. Für mich als Wirtschaftswissenschaftler stellt sich so die Frage: Welchen Autonomiegrad sprechen wir diesen 'Entscheidungsmaschinen' zu, welchen nehmen sie sich gegebenenfalls aber auch selbst?